Die meisten von uns haben bestimmt schon einmal den Begriff Entrepreneurin oder Entrepreneurship gehört. Doch was genau heißt das eigentlich und worin unterscheiden sich Entrepreneurinnen und Unternehmerinnen? Gehörst du dazu? Und wenn nicht: Was braucht es, um eine erfolgreiche Entrepreneurin zu werden? In diesem Beitrag bringen wir Licht ins Dunkle und vielleicht geht es dir wie uns und du merkst, wie schön es ist, Konzepte zu finden, die uns zeigen: Wir sind weder wahnsinnig noch allein, sondern wissen einfach nur: „Gehe nicht auf ausgetretenen Pfaden, sondern bahne dir selbst einen Weg und hinterlasse eine Spur.“
Das Wort „Entrepreneur“ kombiniert das französische Wort „entre“ (dt.: unter) mit „pendre“ (dt.: nehmen). Wörtlich demnach: „unternehmen“. Entsprechend der Übersetzung ist eine Entrepreneurin also eine Unternehmerin. Doch, Achtung, hier gibt es entscheidende Unterschiede! Eine Entrepreneurin ist zwar eine Führungskraft und Unternehmerin, umgekehrt gilt jedoch nicht gleiches. Nicht alle Führungskräfte sind Entrepreneurs.
Charakteristisch für Menschen in dieser Portion sind starke Persönlichkeiten. Kennzeichnend ist außerdem das Streben nach Neuem sowie die Positionierung als entscheidende Instanz, die aktiv in das Geschehen eingreift. Höchstes Gut ist dabei die Freiheit der eigenen Entscheidungshoheit. Dem Gegenüber liegt das eher konservativ, an Strukturen gebundene Verhalten von Unternehmen, die eher auf das Bewahren von manifestierten Ordnungen aus sind.
No risk no fun
Kennzeichnend für Entrepreneurship ist zudem eine gewisse Risikobereitschaft, eine (finanzielle) Ungewissheit in Aussicht auf einen gewünschten Erfolg hinzunehmen. Ja, dieses Risiko sogar zu nutzen, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
»Risiko ist die Entscheidung, einen Nutzen zu genießen und dabei einen zukünftigen Schaden mit einer mehr oder weniger gut bestimmbaren Eintrittswahrscheinlichkeit und einem ungewissen Ausmaß in Kauf zu nehmen.« (Silje Kristiansen und Heinz Bonfadelli)
Neu denken
Eine Entrepreneurin ist, darum bemüht, Innovation in mindestens einer dieser Dimensionen umzusetzen:
- Produkte
- Märkte
- Methoden (Mitarbeiterführung)
- Produktion (Ressourcen und Vertriebswege)
Eine Frage der Haltung
Dabei geht es darum, sich in einer stetig wandelnden Welt, nicht an Bestehendem festzuklammern, sondern den aktiven statt passiv reagierenden Part einzunehmen. Entrepreneurinnen sind Entscheiderinnen.
Voraussetzung ist eine hohe emotionale Intelligenz, und auch ein damit einhergehendes richtiges Gespür für Chancen und Möglichkeiten, sowie der Mut, diese zu ergreifen, auch wenn das Außen dies erst einmal als „verrückt“ abwinkt. Da die Ideen der Entrepreneurinnen meist noch nicht massentauglich sind, konzentrieren sie sich meistens erst einmal auf einen Wirkungskreis, der ihnen ermöglicht, autark und frei zu handeln. Das bedeutet: Zunächst im Kleinen beginnen, denn große Unternehmungen verlangen mehr Struktur und binden die Freigeister an Abläufe, die mitunter limitierend auf die innovativen Ambitionen der Unternehmerinnen wirken können.
Als Entrepreneurin solltest du dich also von folgenden Aspekten verabschieden:
- dich vor Entscheidungen drücken
Die Entscheiderin, anstatt die Betroffene zu sein, ist im Wesen einer Entrepreneurin angelegt. Du liebst es, die Kontrolle zu übernehmen und dich/ dein Team in unbekannte Gewässer zu manövrieren. Stets: Volle Kraft voraus!
- persönliche Verantwortung abgeben
Als Entrepreneurin ist deine Vision zentraler Bestandteil deines Lebens. Du lässt dir die Zügel nicht aus der Hand nehmen. Lieber im Kleinen alles unter deiner Kontrolle, statt im Großen delegieren.
- Bewahren statt gestalten
„Das haben wir schon immer so gemacht“? Jetzt nicht mehr. Eine Entrepreneurin erkennt die Bedarfe der neuen Welt und passt ihr Vorgehen dementsprechend an.
- Ablenkung
Fokus! Entrepreneurinnen stehen voll und ganz hinter dem, was sie tun und lassen sich unter keinen Umständen ablenken. Deine Begeisterung, dein Risiko, dein Leben.
- Stabilität und Sicherheit suchen
„Das Leben besteht in der Bewegung“, wusste schon Aristoteles. Und jetzt erst recht: eine, sich immer schneller entwickelnde Gesellschaft verlangt Flexibilität. Eine Eigenschaft, die du als Entrepreneurin nur allzu gerne auslebst, denn du hasst Stillstand.
- Gleich das große Ganze wollen
Entrepreneurinnen agieren zunächst im Kleinen, um die volle Kontrolle zu behalten und nicht der Trägheit und Bürokratie großer Unternehmungen zu erliegen. Dein Gestaltungswille ist keine Fantasie, sondern wird aktiv, schnellstmöglich in die Tat umgesetzt.
Intrapreneurship?
Intrapreneurs sind Mitarbeiter*innen, die den Unternehmergeist in sich tragen und dies in ihrem Handeln auch ausleben. Wir reden also von Beschäftigten, die sich in hohem Maße mit der Philosophie der Arbeitsstelle identifizieren und gewillt sind, ihre Aufgaben mit Leidenschaft zu erledigen. Dabei jedoch ebenso über den Tellerrand schauen, mit- und weiterdenken sowie eigene Ideen einbringen. Gemeint sind also Unternehmer*innen im Unternehmen, bzw. Binnen-Unternehmertum. Doch es gibt durchaus Unterschiede, denn ein Intrapreneur*in ist meist – im Gegensatz zu den Entrepreneurs – kein*e Einzelkämpfer*in. Vielmehr liegt ihnen das Arbeiten mit und im Team. Du musst dir also keine Sorgen machen: Intrapreneurs streben nicht an, dich zu ersetzen, vielmehr sind sie deine, wenngleich auch kritischen, besten Fürsprecher*innen und wertvoll für dich und dein Unternehmen. Denn: Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Kreativität aus, daher achte darauf, ihnen genug Freiraum zu geben, um diese auch auszuleben. So förderst du Innovationsprozesse gleichermaßen wie die Mitarbeiterzufriedenheit. Achtung: es gilt das perfekte Maß zu finden, denn die visionären Ideen deiner Mitarbeiter*innen sollten sich innerhalb deiner eigenen Vision bewegen, um weiterhin eine konsistente Linie zu fahren. Der Begriff Intrapreneurs entstand übrigens bereits Anfang der 80er Jahre (1978 durch Gifford Pinchot III).
Und jetzt noch: ein Paradebeispiel: Susann Hoffmann
Susann Hoffmann wurde 1982 in Dessau geboren und studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in München, Berlin und New York. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie in Berlin.
Susann Hoffmann ist als Speakerin und Feministin bekannt. Gegründet hat sie das Format EDITION F. Die Vision: Frauen und ihre Themen in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Bis zu 600.000 Leser*innen pro Monat machen EDITION F zu einem der bekanntesten digitalen Online-Magazinen.
Edition F beschäftigt sich mit Themen rund um Gründertum, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung und wurde 2014 von Susann Hoffmann und Nora-Vanessa Wohlert gegründet.
Außerdem hat Susann Hoffmann ein internationales Coaching-Programm aufgebaut, um ihrer Community ihre Geschäftsphilosophie und ihren Führungsstil näherzubringen und Frauen weltweit zu empowern. Hierfür gibt sie oft auch persönliche Einblicke ihres Werdegangs. In ihrem Podcast ACHTERBAHN spricht sie gemeinsam mit ihrer Mitgründerin Nora-Vanessa offen, direkt und mit Humor über die Herausforderungen rund um das Thema Gründen.
Susann Hoffmann wurde als „Journalistin des Jahres“ in der Kategorie Entrepreneur vom Medium Magazin sowie mit dem Xing New Work Award und dem Lead Award ausgezeichnet.
Unsere Top 3 Lieblingszitate von Susann:
„Leider gehört zur Gründungsgeschichte auch, dass man hinfällt und immer wieder aufstehen muss“
„Der Sprung ins kalte Wasser fühlt sich nicht wärmer an, wenn man später springt“
„Es geht […] um nicht weniger, als das System zu sprengen!“
Ihr wollt mehr wissen? -> Susann Hoffmann – Entrepreneurin. Speakerin. Feministin.